Was ein Name verrät!?
Die Namensbedeutung ist in der Regel von demjenigen Wort bzw. Wortstamm abgeleitet,
aus dem der Name entstand. Aber auch andere Aspekte, wie die Rolle der Eltern oder
die damalige Beliebtheit der Namen können interessante Antworten auf die Frage „Was
bedeutet mein Name“ geben.
Bisher wurde hier immer davon ausgegangen, dass der Name in einem zweigliedrigen
Namenssystem, bestehend aus Vor- und Familienname, steht oder, dass es zumindest
eine klare Trennung des Vornamens vom restlichen Namen gibt und der Vorname frei
vergeben wird. Dies muss jedoch in anderen Kulturen nicht zwingend so sein. Detailseite
zu anderen Namenssystemen und Konventionen der Vergabe von Namen.
Antworten auf die Frage: „Was bedeutet mein Name?“
- Antwort gemäß Wortstamm: Häufig wird der Name von einem in der jeweiligen Sprache
gebräuchlichem Wort abgeleitet. So ist z.B. der Name Andreas eine Ableitung aus dem
altgriechischem „andreia“ (Männlichkeit, Tapferkeit) bzw. des zugehörigen Adjektivs.
(Detailseite zur Entstehung der Bedeutung von Namen).
- Antwort gemäß historischer Handlung: Bei historisch bedeutenden Persönlichkeiten
oder Protagonisten in berühmten Texten (insb. Bibel) kommt es zu einem Verschmelzung
des überlieferten Charakters und seiner Namensbedeutung. (Detailseite)
- Spezielle Motive: Namensgebung gemäß Konvention, gesellschaftlichem Stand oder Besitzorientierung.
- Die Rolle der Eltern: Was wollten die Eltern bei der Vergabe des Namens aussagen?
Dieses Thema wird im folgenden Abschnitt beschrieben.
Die Rolle der Eltern
Häufig wollten die Eltern ihrem Kind etwas mit auf den Weg geben. Typische Motive
bzw. Erklärungen für die Vergabe von Namen sind:
- Wünsche für das Leben: Der Name gibt eine Empfehlung oder zeugt von einem Wunsch
für das Leben. Typische Beispiele sind hier Glück oder Gesundheit.
- Eigenschaften: Der Name steht für Eigenschaften, wie Tapferkeit, Stolz oder Schönheit.
Häufig werden in diesem Zusammenhang Tugenden, aber teilweise auch Ängste und negativ
belegte Charaktereigenschaften verwendet.
Bei den beiden genannten Beweggründen der Namensvergabe orientierten sich die Eltern
an der Namensbedeutung gemäß Wortstamm oder historischer Handlung (siehe oberer Abschnitt).
- Religion: Der Namenspatron ist ein in der jeweiligen Religion Verehrter oder Heiliger.
Die Eltern wollen die Bedeutung der Religion und des Glaubens im Leben des Kindes
betonen.
- Häufigkeiten: Die Eltern waren Anhänger einer Modeerscheinung bzw. Trends. Dies zeigt
sich daran, dass Namen in dem jeweiligen Zeitabschnitt sehr selten oder häufig vergeben
wurden. Listen häufiger oder seltener Namen.
- Positive Erfahrungen: Eine unmittelbar bekannte Person oder ein prominenter wird
mit besonders positiven Assoziationen verbunden.
- Wünsche der Eltern: In der Vergabe des Namens äußert sich ein Wunsch. Ein klassisches
Beispiel für dieses Motiv ist die Vergabe internationaler Vornamen in der ehemaligen
DDR. Die Sehnsucht nach fernen Ländern und gerade der englisch- und amerikanischsprachlichen
Welt ließ sich nicht unmittelbar ausleben. Dies wurde dadurch kompensiert, dass das
eigene Kind einen internationalen Namen bekam.
- Klang des Namens: Ein bestimmter Name wird vom Wortklang als besonders schön und
angenehm empfunden.
- Eigene Abstammung: Es wird ein Name eines Verwandten vergeben. Typisches Beispiel
ist die Vergabe des Namens eines direkten Ahnen als erster oder zweiter Vorname.
- Zufall & Fehler: Auch dies ist denkbar: Dier Eltern schenkten der Vergabe des Namens
wenig Beachtung. Ein Kind muss halt einen Namen haben. Eine weitere Möglichkeit ist
ein Fehler bei der Eintragung und/ oder Beurkundung des Namens.